Mehr Tempo für Deine Texte
Auf den Punkt kommen, spannend schreiben, auf dass Deine Follower bis zur letzten Zeile dran bleiben? Text-Tempo heißt das Zauberwort.
Dazu ein Beispiel:
Hallo ihr Lieben,
da sind wir wieder. Bei Polygonar grassierte die Grippewelle. Der Virus hatte uns so fest im Griff, dass wir noch nicht mal eine Entschuldigung schreiben konnten. Jetzt sind wir einigermaßen zurück am Laptop. Aber das Wichtigste auf unseren Schreibtischen sind nach wie vor die Stapel an Papiertaschentüchern. Egal wo wir gerade stehen oder sitzen: Wir können im Moment noch nicht ohne (gerade schnaube ich noch mal heftig, bevor ich loslege).
Also heute soll es darum gehen euch zu zeigen, wie ihr ganz einfach und schnell eure Texte so umschreiben könnt, dass sie richtig gut werden und eure Follower den Beitrag vom ersten bis zum letzten Satz lesen. Wir meinen damit, dass ihr eure Leser gleich in das Thema reinzieht. Das ist gar nicht so schwer wie ihr vielleicht denkt. Ihr müsst einfach nur ein paar Regeln beachten und schon lesen sich eure Texte richtig flott.
Überflüssiges raus
Natürlich kommst Du mit einem solchen Text schnell auf die von Google favorisierten 2.000 Wörter. Viel schwerer ist es, echten Content zu liefern. Das mag der Grund sein, warum wir zur Grippewelle auf vielen Blogs davon lesen – egal ob Life Style, Food, Interiors oder Fitness.
Also überarbeiten wir unseren obigen Text und stellen an ihn ein paar Fragen:
Frage 1: Was ist mein Thema?
„Text-Tempo“, klar, steht ja in der Überschrift. Aber was haben Grippe-Welle und Taschentücher damit zu tun? Wir haben in dem langen Text eine Kernaussage versteckt. Wie lautet sie?
Frage 2: Worum soll es gehen?
Was persönlich klingt, lenkt oft vom Thema ab. Wir brauchen echten Content, damit unsere Follower dran bleiben. Was ist also das Thema meines Blogs? Meines Beitrags? Meines Posts? Was will ich wirklich sagen? Es lohnt sich, darüber ein paar Minuten nachzudenken.
Frage 3: Wie kann ich mich fokussieren?
Dabei hilft Dir die kostenlose Content-Card von Polygonar. Sie stellt Dir Fragen, auf die Du selbst vielleicht nicht auf Anhieb kommst. Dazu gehören: Was ist mein Thema? Schreibe ich selbst oder lasse jemanden zu dem Thema zu Wort kommen? Audio? Video? Text? etc.
Frage 4: Wir wird mein Thema persönlich?
Dein Blog lebt von Dir, Deinem Wesen und Deiner Leidenschaft. Das sollst Du nicht aus dem Text streichen. Überlege Dir Annekdoten und Bilder, die wirklich zum Thema passen. Bist Du unsicher, erzähle die Geschichte laut – auch wenn niemand da ist. Nimm Dich ruhig mal dabei auf. Du wirst dann selbst erkennen, ob die Geschichte etwas taugt.
Ein paar Beispiele:
- Beim Schulsport war ich die Langsamste, beim Text-Tempo überhole ich alle.
- Wie aus Deinem Opel-Corsa-Text ein Ferrari wird
- Jag die Windsbraut durch Deine Sätze
Dir fallen sicher noch viele Bilder ein.
Frage 5: Was macht einen Text lebendig?
Ein Text gewinnt Tempo, wenn Du den Lesefluss Deiner Follower unterstützt. Dazu musst Du wissen, wie und wann Deine Follower Deine Texte lesen: Abends zuhause, auf der Arbeit – oder in der U-Bahn? Auf dem Computer, dem Pad oder dem Smartphone?
Wer eine Zielgruppe hat, die wenig Zeit mitbringt, sollte die Infos kurz und übersichtlich halten. Da hilft eine klare Struktur. Und natürlich ein temporeicher Stil. So geht’s:

Im Fachjargon heißt das Prägnanz. Das ist das Gegenteil von Redundanz, also von inhaltlichen Wiederholungen, die wir für den Inhalt nicht benötigen. Davon haben wir im obigen Text ziemlich viele eingebaut. Streichen, streichen, streichen. (Auch das ist eine Redundanz. Aber hier unterstreicht sie die Dringlichkeit der Aussage. Nicht jede Redundanz also muss raus.).
… statt Substantivierungen. Das allein ist schon so ein Wortwurm. Schreibe wie du sprichst, mit vielen Tu-Wörtern, also Verben.
Wenn wir lesen, wie jemand spricht, sind für uns die Inhalte leichter zugänglich. Und wir erinnern uns besser an den Content.
„Wenn ich die Zeit dazu haben, schlafe ich zwei Mal über meine Texte. Auch mal nachmittags. Danach schnapp ich mir einen Feudel und wische alles Überflüssige raus. Wie das hinterher blitzt und glänzt, das hat was. Macht mich dann immer sehr zufrieden“, sagte ein Kollege einmal.
Zitierst Du jemanden gelten die vorherigen Hinweise: Konkret bleiben, Verben benutzen, auf den Inhalt konzentrieren. Aber über die eigene Sprache schimmert die Persönlichkeit Deines du kannst eine Persönlichkeit über ihre eigene Sprache sehr gut transportieren.
Auch Texte können singen. Und klingen. Sie können höflich, förmlich, keck und kapriziös sein. Du entscheidest, wie Du Deine Follower ansprichst. Denke aber daran, wen Du genau ansprichst.
Texte haben zwar etwas mit Lesen zu tun. Aber noch viel mehr mit Fühlen. Wenn ich beschreibe, dass etwas leicht und „ganz einfach“ ist, dann wollen die Follower das spüren. Es geht also nicht nur um Inhalte, sondern auch um Stil.
Die Lösung: Distanz zum eigenen Text
Distanz zum eigenen Text bekommen klappt am Besten, wenn Du wie mein Kollege ein oder zwei Mal drüber schläfst. Oder lies Dir Deinen Blog laut vor. Dann merkst Du, wann Dir selbst die Puste ausgeht. Sei ehrlich mit Dir. Wenn Dir der Text noch nicht gefällt, feile daran. Das trainiert.
Ich bin mit mir gnadenlos. Das sieht dann so aus:

Abschluss: Noch mal von vorn
Und so klingt die Einleitung nach der Bearbeitung:
Wir zeigen Dir, wie Du Deine Texte überarbeitest, damit Deine Leserinnen und Leser vom ersten bis zum letzten Satz dranbleiben. Einfache Regeln und Übung machen Deine Texte flott. Hier ein paar Tipps.
Welcher Text hat mehr Tempo? Welcher gefällt Dir besser? Welchen findest Du für das Thema angemesserer? Schreib einen Kommentar.
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